Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Wir freuen uns sehr, dass Lisios im Rahmen des Förderaufrufs „InnovationUmweltwirtschaft.NRW“ als eines von 34 Projekten für eine Förderung ausgewählt wurde. Unser Vorhaben wird dabei aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert, speziell aus dem Programm „REACT-EU“ zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie.

REACT-EU Förderprogramm
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System zum Monitoring des Wasserverbrauchs in Immobilien (SyMWI)

So der zugegebenermaßen etwas sperrige Name unseres Vorhabens. Was genau dahinter steckt, wollen wir im Folgenden gerne etwas ausführlicher erklären.

Zum Hintergrund

Am 08.06.2021 stellte die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Entwurf für die Nationale Wasserstrategie vor, um Deutschland auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. In der zugehörigen Pressemitteilung heißt es: „Mit der Strategie will das Bundesumweltministerium die natürlichen Wasserreserven Deutschlands sichern, Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen, sowie den Zustand der Gewässer und die Wasserqualität verbessern“.

Zur Wasserstrategie gehört der Entwurf eines Aktionsprogramms, welches zehn entscheidende Schwerpunktthemen adressiert. Im Rahmen des Schwerpunkts I „Wasserknappheit vorbeugen, Nutzungskonflikte vermeiden“ sind unter anderem zwei Aktionspunkte aufgeführt:

  • Wasserangebot und Wasserbedarf analysieren und Versorgungskonzepte entwickeln
  • Anreize schaffen, um die Nutzung von Wasser an dessen Verfügbarkeit anzupassen

Für beide Aktionspunkte ist es vor allem notwendig, detailliertere Daten über das Verbrauchsverhalten zu gewinnen, um entsprechende Prognosen zu erstellen und Szenarien entwickeln zu können. Doch bisher verfügen weder Wasserversorger über detaillierte Informationen zum Verbrauchsverhalten ihrer Kunden, noch haben Verbraucher:innen selbst Daten zu ihrem Wasserverbrauch. So fehlt in deutschen Privathaushalten, die immerhin für 11% des Wasserverbrauchs in Deutschland verantwortlich sind, die Grundlage für einen noch verantwortungsvolleren Umgang mit Wasser.

Unser Vorhaben

Mit unserem Lisios WasserAlarm entwicklen wir ein System zum Monitoring bzw. zur Messung des Wasserverbrauchs in Immobilien sowie der Erkennung von Leckagen.

Das System besteht im Wesentlichen aus einem kleinen elektronischen Gerät, welches mit wenigen Handgriffen von außen, das heißt ohne die Notwendigkeit einer handwerklichen Fachinstallation, an der Hauptwasserleitung eines Hauses oder Gebäudes befestigt wird. Dort angebracht misst das Gerät den Wasserdurchfluss, überträgt die Messungen per Funk an ein System in der Cloud, wo die Messdaten analysiert und ausgewertet werden. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz bzw. Machine Learning Algorithmen erlaubt dabei die Zuordnung des Wasserverbrauchs zu einzelnen Verbrauchern (z.B. Wasserhahn, Toilettenspülung, Dusche, Wasch- oder Spülmaschine) in dem Gebäude. Zusätzlich ist auch die frühzeitige Erkennung von Wasserleckagen im Rohrleitungssystem möglich.

Die so gewonnenen Verbrauchsdaten ermöglichen Wasserversorgern einen detaillierteren Einblick in das Verbrauchsverhalten von Haushalten und bilden die Grundlage für smarte Wassertarife. Durch Weiterentwicklung des Systems ist in Zukunft auch der Einsatz im Industrieumfeld denkbar.

Was wollen wir erreichen?

Wir wollen mit der Entwicklung unseres innovativen WasserAlarms einen wertvollen Beitrag leisten zu einer grundlegenden Veränderung in unserem Umgang mit Wasser. Nicht nur, weil wir Versorgern detaillierte Verbrauchsdaten liefern, sondern auch weil wir bei den Nutzer:innen das Bewusstsein für die Ressource Wasser erheblich stärken können.

Stellen wir die gewonnen Informationen beispielsweise über eine App den Bewohner:innen einer Immobilie zur Verfügung, so können sie im Detail sehen, wann, womit und wie viel Wasser sie verbrauchen. Denn erst, wenn Bewohner:innen verstehen, wie z.B. baden, duschen, spülen, waschen oder Pflanzen bewässern sich auf ihrem Wasserkonsum auswirken, können sie Maßnahmen zum Wassersparen und verantwortungsvolleren Verbrauch ergreifen.

Wasserversorger können mit den verfügbaren Informationen in Zukunft genauer vorhersagen, wo Wasser zu welchem Zeitpunkt benötigt wird. Aufgrund der zunehmenden Knappheit wird es nicht nur von großer Bedeutung sein, dass weniger Wasser verbraucht wird, sondern auch, dass die Wassernutzung gezielt gesteuert wird. Wissen Wasserversorger zum Beispiel, dass Waschgänge häufig am Vormittag stattfinden, kann den entsprechenden Kund:innen mittels „smartem“ Wassertarif nahegelegt werden zu nachfrageärmeren Zeiten und niedrigeren Kosten zu waschen.

Großflächigere Verbrauchsanalysen können zusätzlich zu einer besseren Planbarkeit von Wasser- versorgungsinfrastrukturen beitragen, um regionale Unterschiede in der Wasserverfügbarkeit auszugleichen. Nicht zuletzt bedeutet ein geringerer Wasserverbrauch auch eine geringere Notwendigkeit zur energieintensiven Abwasserreinigung und -aufbereitung, was zusätzlich massive CO2-Einsparungen ermöglicht.

Nicht zuletzt können wir durch unsere integrierte Leckagedetektion bei auftretenden Wasserschäden frühzeitig Bewohner und/oder Hausbesitzer warnen. So helfen wir Eigentümern von Immobilien größere Schäden durch Leckagen zu vermeiden, die Schaden- bzw. Reparaturkosten gering zu halten und sich somit eine Menge Ärger zu ersparen.

Die Förderung

Als kleines Startup mit sehr eingeschränkten finanziellen Mitteln sind wir sehr froh, dass wir im Rahmen des REACT-EU-Programms ausgewählt wurden. Die finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), der das REACT-EU-Programm speist, ermöglicht uns die Entwicklung eines Prototyps unseres Systems bis spätestens Anfang 2023. Die Förderung deckt dabei 70% der Projektkosten ab und umfasst alle projektbezogenen Investitionen, Personalkosten, Sachausgaben sowie Ausgaben für externe Dienstleistungen. 

Dafür danken wir der Europäischen Union, dem Land NRW, welches die Mittel vergibt, und nicht zuletzt allen Steuerzahlern, die mit ihren Steuern solche Programme möglich machen!